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Gute Stube Kölns ist gut aufgestellt

Die Lanxess-Arena wird 25 und feiert gleichzeitig Silberhochzeit mit der Stadt Köln und den Kölner Haien. Deshalb waren unter anderen Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Philipp Walter, Geschäftsführer des Eishockey-Vereins, im Rahmen der Jubiläums-Pressekonferenz bei Stefan Löcher zu Gast.

Das Wort „gut“ verwendete der Arena-Geschäftsführer in seiner Rückschau auf die Geschichte des stadtbildprägenden Gebäudes und seiner vielen prominenten Besucher häufig. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, der KölnTourismus GmbH, mit den Konzertveranstaltern, den Kölner Haien und betonte nicht zuletzt die gute Mitarbeiterschaft, „ohne die eine so enge Veranstaltungstaktung nicht zu stemmen“ wäre. So werde und dürfe es weitergehen, versprach Löcher und gab einen Ausblick in die nahe Zukunft: 2024 soll auf dem Dach der Arena ein „Sky Walk“ entstehen, ein Klettergarten nicht nur für Mutige. Damit wäre das Gebäude um eine weitere Attraktion reicher – neben der legendären „Lachenden KölnArena“, deren Umsatzanteil nach Löchers Schätzung allein zehn Prozent ausmacht.

Dass die Lanxess-Arena ohnehin ein Touristenmagnet ist, bestätigt Stefanie Kleine Klausing, Prokuristin der KölnTourismus GmbH. Die Auftritte von Weltstars sowie hochklassige Sportereignisse ziehen Gäste an, die damit einen mehrtägigen Städtetrip verbinden. 30 Prozent der Hotelübernachtungen stehen im Zusammenhang mit einem (Konzert-)Besuch der Lanxess-Arena. Das freut natürlich auch das Oberhaupt der „Musikstadt Köln“. Für Henriette Reker stehen menschliche Begegnungen und das gemeinsame Erleben im Vordergrund, nicht so sehr das Arenagebäude. Ihre schönste Erinnerung sei der herzliche Backstage-Plausch mit Barack Obama gewesen, obwohl dafür nur fünf Minuten Zeit war.

So haben wohl alle, die die Halle mit dem markanten Bogendach jemals betreten haben, ihre eigenen Erinnerungen. „Die Arena schaffte Millionen unvergessliche Momente“, heißt es in der Presseerklärung zum ersten Vierteljahrhundert, in dem 35 Millionen Gäste gezählt wurden.

Von der Ruhr an den Rhein

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Für die Vorsitzende des Kulturforums, Dr. Eva Bürgermeister (r.), und ihre Gäste war seine Teilnahme am Sommerempfang ein Highlight. Hein Mulders, der in der nun beginnenden Spielzeit vom Aalto-Theater in Essen als Opernintendant nach Köln gewechselt ist, begreift das durchaus als Herausforderung. Das sei die Spielstätte im Staatenhaus allemal. Die Zusammenarbeit mit Orchesterchef François-Xavier Roth hingegen lobt der gebürtige Niederländer ausdrücklich.

Die Spielzeit wird mit „Les Troyens“ von Hector Berlioz eröffnet, den Mulders offensichtlich sehr wertschätzt und den „französischen Wagner“ nennt.

Auf dem Podium gab er aber nicht nur einen Ausblick auf die Inszenierungen der neuen Spielzeit, er tauschte sich auch mit Christina C. Messner und Sandra Reitmayer, den Leiterinnen des Spark Festivals, über Zukunft und Perspektiven des Musiktheaters aus und zeigte sich offen gegenüber einer Zusammenarbeit mit der freien Theaterszene. Diese Offenheit müsse er in Köln ja haben, erzählte er schmunzelnd, in einer Stadt, wo ein „Divertissementchen“ ganz selbstverständlich fünf Spielzeitwochen im Opernhaus für sich reklamiere.

Sandra Reitmayer, Christina C. Messner, Hein Mulders und Moderator Jonas Zerweck (v.l.)

Maritime Träume erwünscht

Die Sehnsucht nach einem Leben auf Schiffsplanken und an reizvollen Marinas, vor wechselnden Kulissen und Panoramen zieht jährlich mehr als 100.000 Menschen zur BOOT. Diesmal meldete die Düsseldorfer Messe bereits am ersten Wochenende 60.000 Besucher.

Sehen möchten wir sie alle, die Großyachten mit ihren Luxusausstattungen. Die Halle 6 ist ein Ort zum Staunen. Man schaut zu diesen gigantischen Schiffen auf, bei den meisten ist das Betreten einem handverlesenen potenziellen Kundenkreis vorbehalten. Wer mag das sein? Trifft man Menschen, die Millionenbeträge für ein schwimmendes Domizil ausgeben, tatsächlich hier auf der Messe?

Wir begegnen Freizeitkapitänen jeder Art – vom (Kyte-)Surfer bis zum Einhandsegler, vom Kanuten bis zum Rennbootpiloten, vom Optimisten bis zum Hochseesegler. Sie alle kommen auf der BOOT auf ihre Kosten, sowohl was das Angebot betrifft, als auch die Möglichkeiten des Ausprobierens.

Drumherum spielen auch andere Freizeitaktivitäten eine Rolle: (Ab-)Tauchen kann man ebenso wie Wellenreiten und erste Paddelingversuche wagen – oder sich eine Angel kaufen.

Selbstverständlich ist auch das maritime Zubehör, von der angesagten (Sport-) Kleidung, der Bootsausrüstung und -einrichtung bis hin zu Segeln, Masten und Motoren. Und wer von all dem so gar keine Ahnung hat, dem machen Charterbootanbieter und Reiseveranstalter das Leben beziehungsweise einen Urlaub auf dem Wasser schmackhaft – zuweilen auch mit leckeren Häppchen aus dem Meer.

Fotos (11): Messe Düsseldorf/Boot 2018

Wald aus Kristall

Sie könnten skandinavischen Legenden entstammen – die gläsernen Baumgeschöpfe von Bruno Pedrosa und Simone Crestani.

War es Zufall oder Schicksalsfügung, dass die beiden Künstler sich gefunden haben. Der eine, Jahrgang 1950,  lebte und arbeitete in Rio de Janeiro, als der andere 1984 in Norditalien geboren wurde. Inzwischen leben sie beide ihre Schaffenskraft in Italien aus.

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Progetto Contaminazioni                    Foto: CCAA-Glasgalerie

Noch bis zum 14. Mai ist das “Progetto Contaminazioni” in der CCAA-Glasgalerie in Köln zu bewundern. Dabei handelt es sich um großformatige Glasobjekte, die Simone Crestani vor der Lampe geformt hat. Anschließend wurden sie von Bruno Pedrosa in Gravurtechnik grafisch gestaltet.

Für beide Künstler liegt die Quelle der Inspiration in der Natur. So wirken die durchsichtigen Baumwipfel und -äste wie zufällig vom Wind in Form gebracht. Die Stämme geben ihnen Bodenhaftung, die Gravuren verkörpern die nach oben strebende und sich verjüngende Rinde.

Leider ist diese Ausstellung die letzte in der seit 35 Jahren bestehenden Glasgalerie. Der Galerist Michael Ströter bleibt aber weiterhin aktiv und wird Glaskunst gelegentlich an besonderen Orten und auf Messen zeigen.

 

Karneval in Kölner Sälen

Wo sind die Frauen?

Auftakt

Weil die Session diesmal so kurz ist, starteten die traditionellen Sitzungen diesmal zeitgleich mit der Prinzenproklamation. Angesichts eines großen karnevalistischen Personals kein Problem, die Säle voll und das Programm attraktiv zu gestalten. Und die Spitzenkräfte sind es seit je gewohnt, in Windeseile die Auftrittsorte zu wechseln. Los geht es sowieso immer mit dem Aufmarsch hunderter Männer des jeweiligen Traditionscorps, dessen Verein die Sitzung ausrichtet oder das an diesem Abend keine eigene Sitzung hat. Bei der CDU-Sitzung im Maritim bestritten die Roten Funken die erste Dreiviertelstunde des Programms, wobei schon fast die Hälfte des Auftritts Ein- und Ausmarsch der etwa 250 Männer und einer Frau einnehmen.

Apropos Frauen: Wo sind sie? Außer bei den Tanzcorps, in denen man nicht auf sie verzichten kann, und der Partnerin des Tanzoffiziers bei den Traditionscorps – genannt Funkenmariechen – Fehlanzeige. Dabei gibt es durchaus weibliche Spitzenkräfte, die man aber vor allem bei den alternativen Sitzungen erleben kann. Abgesehen vom Tanzcorps „Pink Poms“ ist „Deine Sitzung“ mit Präsidentin Carolin Kebekus auch in Sachen Quote ein Vorbild. Die hier nun schon im zweiten Jahr auftretenden Rockemariechen machen ihrem Namen alle Ehre und haben bereits beim Höhner-Konzert in der Lanxess-Arena bewiesen, dass sie selbst größere Säle zum Kochen bringen. Sowohl musikalisch als auch textlich sind sie den bekannten Männer-Bands allemal ebenbürtig.

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Foto: Felix Mayr

Am Tag 8 nach den Ausschreitungen am Silvesterabend bemerkenswert, dass die Bläck Fööss ihr Programm bewusst mit dem „Stammbaum“ beginnen. Hatte doch die von Erry Stoklosa angestoßene Diskussion zu diesem Lied noch vor einem Vierteljahr für Aufregung gesorgt.

Ohrwürmer konnte ich unter den neuen Sessionshits noch nicht ausmachen, aber vielleicht hat „Leev Marie“ von den Paveiern das Zeug dazu. Bereitwillig übt das jeweilige Publikum unter Anleitung von Frontmann Sven Welter den Refrain: “Leev Marie, ich bin kein Mann für eine Nacht, leev Marie, das habe ich noch nie gemacht. Es muss die wahre Liebe sein. Für eine Nacht bleib ich lieber allein.”

Die Session ist extrem kurz. Mit dem Besuch einer oder mehrerer Sitzungen sollte man also nicht zögern. Zwar sind die meisten ausverkauft, aber einige Restkarten gibt es für Kurzentschlossene meistens doch noch.