
Ein Kommentar von DenkverMOEgen
Gastronomen sind die besten Kunden der Metro-Großmärkte. Seit dem 2. November kaufen aber nur noch die dort ein, die Alternativen zu ihrem stationären Gaststättengeschäft entwickelt haben. Das sind nicht viele. Deshalb haben die Metro-Märkte seit dem 3. November ihre Türen auch für Endverbraucher geöffnet. „Sicher einkaufen in der Corona-Pandemie“ titelt die Metro GmbH. Aber was unterscheidet das sichere Einkaufen in den Cash-and Carry-Märkten vom Einkauf im normalen Supermarkt? Zunächst einmal eine größere Auswahl. Wo sonst findet man 50.000 Artikel auf einer einzigen Verkaufsfläche? Günstigere Preise? Da muss man schon genauer hinschauen. Denn diese lassen sich hauptsächlich erzielen, wenn man Großgebinde kauft – zehn Tafeln Schokolade, 90 Eier, 20 Koteletts.
Aber der Andrang und die Neugier der Endverbraucher ist trotzdem groß, schon auf dem Parkplatz. Und im Markt erkennt man sie daran, dass sie zunächst ein wenig orientierungslos durch die Gänge irren – und daran, dass sie die Großgebinde aufreißen, um einzelne Flaschen, Pakete oder Salatköpfe zu entnehmen. Die böse Überraschung folgt dann an der Kasse, wenn sie diese wieder zurücklassen müssen.
Zwar ist in den Großmärkten tatsächlich mehr Platz als in normalen Supermärkten, was das Einkaufen sicherer macht als dort. Aber: Die vielen kleinen, die Gänge verstellenden Einkaufswagen bedeuten für die gewerblichen Einkäufer Stress. Es kostet einfach mehr Zeit, seine Liste abzuarbeiten. Vor allem, wenn ganze Familien vor den Regalen darüber diskutieren, ob Maggi oder Knorr die richtige Wahl ist.
Dabei sieht die Coronaverordnung von Nordrhein-Westfalen doch vor, möglichst allein oder maximal zu zweit einkaufen zu gehen. Liebe Mitbürger! Das gilt auch für die Metro. Liebe Metro! Darauf könntest du deine Neu-Kunden hinweisen.
Und wie immer ist es das Personal, das sich mit dem anderen Käuferverhalten auseinandersetzen muss. Ja, Auseinandersetzen ist das richtige Wort. Denn die Diskussionen um unverkäufliche Teilgebinde sind für die Kassiererinnen eine der neuen Herausforderungen. Eine andere dürfte die höhere Ansteckungsgefahr sein. Mehr Kunden, mehr Personenkontakte, höheres Infektionsrisiko – nicht zuletzt auch für die Gewerbekunden, die sich ihren Einkaufsraum jetzt mit Menschen teilen, die das Einkaufen im Metro-Markt als willkommenes Abenteuer in der ereignisarmen Zeit genießen und nicht als Arbeit.